Momentan bin ich auf Arbeit wieder ziemlich beschäftigt, so dass ich mich zum Glück kaum mit dem ganzen KiWu-Thema auseinandersetzen kann. Was gut ist. Sehr gut sogar. Auch wenn es mich irgendwie auch mental von dem Thema entfernt und ich manchmal Sorge habe, dass ich mich insgesamt von dem Thema enferne… Allerdings kommt dann wieder so ein negativer Test daher und ich bin tief traurig. Zumal der negative Test zwei Tage vor M.s Geburtstag war – ES+12 – und ich wider besseren Wissens einmal wieder gehofft hatte, dass der perfekte Zeitpunkt für eine Verkündigung doch einfach ein positives Ergebnis herbeizwingen muss. Natürlich war dem nicht so, wirklich damit gerechnet habe ich ja auch nicht, nachdem ich das Chaos in meinem Körper letzten Freitag live auf dem Ultraschallbildschirm sehen durfte. Aber gegen die Enttäuschung kommt man dennoch nicht an, auch wenn sie nach der langen Zeit und nach solchen sowieso mit wenig Hoffnung verknüpften Zyklen nicht mehr lange währt. Der Mann hat zum Geburtstag dennoch Babysöckchen bekommen. Die ersten Babysachen überhaupt, die in diesen Haushalt Einzug halten. Und sie waren auch nicht in falscher Hoffnung als Ankündigungsgeschenk gekauft worden, sondern als genau das, was sie dann auch geworden sind: Ein Verprechen. Dass ich nicht aufgebe. Dass ich noch daran glaube. Dass ich noch durchhalte. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass das mal „gesagt“ werden musste. Irgendwie entfernen wir uns nämlich beide grade ein bisschen von dem Thema und vielleicht auch ein bisschen voneinander. Aber wahrscheinlich bringt das die Situation einfach irgendwann mit sich. Und vielleicht ist es auch der einzige Weg, nicht völlig an dieser zu Grunde zu gehen. Wir müssen einfach durchhalten. Die Zeit so gut es geht überbrücken. Denn noch sind wir lange nicht an dem Punkt, wo wir über Aufgeben oder Alternativen nachdenken müssen. Da bin ich mir ganz sicher. Zwischenzeitlich – also vor allem nach dem Baby-Overkill-Wochenende – hatte ich ja das Problem, dass ich nicht mehr sicher war, ob sich das alles lohnt. Ob das Ziel wirklich so erstrebenswert ist. Interessanterweise habe ich mich darüber mit dem weiblichen Teil unseres Lieblingspärchens (E.) unterhalten. Und sie berichtete von einem Paar, das auch lange lange gebraucht hat zum vermeintlchen Babyglück (#11½ btw) und jetzt, wo der Kleine da ist… in eine ordentliche Depression gerutscht sind, weil die Realität alles andere als die herbeigesehnte ist. Ich glaube deshalb, dass M. und ich das schon ganz richtig machen mit unserem Pragmatismus. Natürlich macht es die ganze Tortur der KiWu-Behandlung noch ein bisschen schwerer, wenn man nicht rosarotverblendet von dem zukünfigten Baby träumt, aber es bewahrt uns hoffentlich vor einem zu tiefen Sturz. Natürlich habe ich trotzdem Angst davor, dass wir noch weitere Monate (bitte bitte keine Jahre!) darauf hin arbeiten und dann hier sitzen und uns trotz unseres Pragmatismus fragen „Echt jetzt – dafür?!“ Aber seit heute Morgen habe ich wieder etwas weniger Sorge deswegen. Heute Morgen hatten wir nämlich ein Baby im Bett. Gleich nach dem Aufwachen. Unser Lieblingspärchen hat nach der Party gestern Abend einfach spontan unsere neue Schlafcouch eingeweiht. Nach nur fünf Stunden Schlaf war unser aller Nacht vorbei (M. und ich waren aber auch von alleine wach) und E. stand vor unserer Schlafzimmertür und hat uns die kleine Maus einfach ins Bett gelegt. Ich war erst…. irritiert? überfordert? überrascht?…, aber es war so nett irgendwie! Und da wusste ich auch wieder: Das will ich auch. Dafür lohnt es sich, einfach noch ein bisschen durchzuhalten. Ob das alles so unglaublich unfair ist, dass ich manchmal denke schreien zu müssen, oder nicht. Ganz egal. Wir müssen nur irgendwie durchhalten.
Puh, eigentlich sollte das doch gar nicht so ein Post werden. Aber irgendwie hat sich da doch einiges angestaut in den letzten Tagen, in denen ich zu beschäftigt war, mich mit dem Thema bewusst zu befassen.
Jetzt aber zu den Fakten. Seit über einer Woche habe ich das Enantone-Depot im Bauch. Von dem Knubbel merke ich allerdings nichts mehr, aber da ist ja auch genug Mopplichkeit, um das zu verdecken…. Nebenwirkungen habe ich offiziell auch (noch) überhaupt gar keine. Meine Regel kam superpünktlich an ES+14, war zwar insgesamt etwas stärker, aber wie immer seit einigen Monaten nach drei Tagen auch wieder vorbei. Allerdings ist seit Ende der Woche etwas sehr merkwürdiges aufgetreten: Ich habe überall an den Beinen blaue Flecken! Ich bekomme zwar auch schnell welche, wenn ich mich stoße, und bin grundsätzlich so ungeschickt, dass ich mich oft stoße. Das jetzt hat aber ein Ausmaß angenommen, was echt nicht normal ist – zumal auch an Stellen, an denen ich mich defintiv nicht gestoßen habe -, und vor allem habe ich in der rechten Kniekehle ein so riesiges und böse aussehendes Hämatom, dass ich mir und auch der Mann gestern echt Sorgen gemacht haben. Da ein Zusammenhang mit dem Enantone nahe liegt, habe ich kurzerhand die Notfallnummer der KiWu-Klinik angerufen und auch gleich den Chefarzt persönlich dran gehabt. Der hat mir jedoch versichert, dass das Enantone damit überhaupt nichts zu tun haben kann. Ganz davon abgesehen, dass das Depot erst kommende Woche zu wirken anfangen werde – hier ein kleinere Einschub: Wie großartig, und ich hatte mich schon gefreut, dass ich anscheinend auch psychisch so hormonresistent bin, dass ich keinerlei dämliche Nebenwirkungen habe….! -, seien Hämatome einfach keine Nebenwirkung von Enantone. Also werde ich das diese Woche wohl bei meiner Internistin abklären lassen. Merkwürdigerweise (oder beruhigenderweise?) habe ich grade letzten Freitag von der Ärztin ja erfahren, dass bei dem Thrombophilietest nichts herausgekommen ist. Sie sagte übrigens auch etwas von keine auffälligen Antikörper oder so. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was alles getestet wurde (ich dachte nur Gerinnung), und habe irgendwie auch nicht richtig aufgepasst letzte Woche, weil ich wieder einmal zu geschockt von meinem aufmüpfigen Körper war. Tja, mal gucken, was für eine Überraschung mich jetzt wieder erwartet! Ich versuche mir erstmal so wenig Sorgen wie möglich zu machen und vor allem NICHT ZU GOOGLEN!